Kettwiger Stausee: Es muss nicht immer der Baldenysee sein.

Umrahmt von einer gar nicht ruhrgebietstypischen Kulisse ist der Stausee in Essen-Kettwig beliebtes Ausflugsziel. Hierher zieht es Rad-, Kanu- oder Tretbootfahrer, Naturliebhaber, Angler, Spazier- wie Müßiggänger.

Im Wappen von Kettwig weist die silberne, dreibogige Steinbrücke über silbernen Wellen die Wichtigkeit des Stausees für den insgesamt sehr malerischen Stadtteil aus. Immerhin ist der Kettwiger Stausee einer der Ruhrstauseen – wenn auch der kleinste.

Angelegt wurde der See 1950 zur Sicherung der Fahrwasserverhältnisse auf der Ruhr. Dabei ist die Schleuse sehr viel älter: sie wurde von 1779 bis 1780 von Karl-Theodor von der Pfalz zur Förderung der Ruhrschifffahrt errichtet. Und geht man noch weiter zurück in der Geschichte, stößt man auf eine 1282 erstmals erwähnte Kettwiger Ruhrbrücke.

Kettwiger Stausee

Vom Kettwiger Stausee bis zum Baldeneysee sind es nur etwa 6 Kilometer.

Heute sind vor allem Ausflugsschiffe auf der Ruhr unterwegs – bis zum Baldeneysee sind es nur etwa sechs Kilometer und in Richtung Westen ist es nicht weit bis nach Mülheim. Wer auf eine Fahrt mit der Weißen Flotte verzichten und lieber selbst aktiv werden möchte, kann sich unterhalb der herrschaftlichen Eisenbahnbrücke ins Tretboot oder ins Kanu schwingen.

Kettwiger Stausee

Bei schönem Wetter wird es dann ganz schön voll auf dem See, der so gar nicht wie ein See anmutet, sondern vielmehr eine etwas breitere Stelle der Ruhr. Aber: Kein Vergleich zum Baldeneysee, wo man sich bei Sonnenschein seinen Platz auf und auch neben dem Wasser hart erkämpfen muss.

Auch auf den Wegen rechts und links der Ruhr geht es gemütlich zu, die leicht ansteigenden Wiesen bieten Platz für eine Rast auf der Radtour und vielleicht sogar für ein Picknick. Und so manch einer bekommt gar nicht genug von diesem Fleck Ruhrgebiet: Der Campingplatz direkt an der Ruhr ist vor allem bei Dauercampern beliebt und bietet eine tolle Aussicht und viel Natur.

Aale, Karpfen, Schleien, Barsche und Hechte.

Bis heute dient der Stausee als biologische Kläranlage, überströmende Wehre und belüftete Turbinen sorgen außerdem dafür, dass die in der Ruhr lebenden Fischbestände mit genügend Sauerstoff versorgt werden. Fisch ist übrigens eines der wichtigsten Themen, wenn es um den Kettwiger Stausee geht: Je Flusskilometer und Jahr werden im Durchschitt 670 kg Fisch gefangen, darunter Aale, Karpfen, Schleien, Barsche und Hechte.

Aber: Da Essen-Kettwig direkt in der Einflugschneise des Düsseldorfer Flughafens liegt, stören hier bisweilen die landenden Flugzeuge die ansonsten herrschende Stille.


[Text und Fotos: Silke König]

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